Flächendeckendes Angebot an Tagesschulen

1. Schritt. Am vergangenen Mittwoch an der 43. Sitzung des Gemeinderates der Stadt Zürich standen gleich zwei wichtige Geschäfte auf der Tagliste, welche schon lange in den Kommissionen und den Fraktionen diskutiert wurden.

Einerseits diskutierten wir mit der Änderung der Geschäftsordnung lange über ein technokratisches Geschäft, andererseits wurde der Start der Tagesschulen in der Stadt Zürich eingeläutet. Auf Grund je einer Motion der SP und der FDP überwies uns der Stadtrat eine Weisung, welche eine Pilotphase von einer Tagesschule pro Schulkreis fordert. Dies ist der erste Schritt zu einem flächendeckenden Angebot an Tagesschulen in der Stadt Zürich. Obwohl einzig die SVP gegen dieses Vorhaben votierte, wurde das Traktandum lange und intensiv diskutiert. Die langen Voten von Daniel Regli (SVP), in welchen er uns vorhielt, dass wir die Familienmittagstische verunmöglichen und damit die Familien bevormunden, forderten auch Paroli. Einerseits ist die Teilnahme am Pilot freiwillig, andererseits sind diese idyllischen Mittagstische mit Mutter, Vater und Kinder kaum mehr Realität. Ein gutes Bildungs- und Betreuungsangebot wirkt sich nachweislich positiv auf die Sozialisation, die Integration und die Chancengleichheit der Kinder und auf deren späteres Erwerbsleben aus. Zudem vereinfacht die Tagesschule die Organisation der Kinderbetreuung sehr. Insbesondere, wenn beide Elternteile erwerbstätig sind.

Einzig der Tarif für das Mittagessen führte auch zwischen der SP, GLP, AL, GP und FDP zu Diskussionen. Der Stadtrat hat in der Weisung einen Tarif von 6 Franken für alle Kinder definiert. Die SP-Fraktion befürchtet, dies könnte dazu führen, dass die einkommensschwachen Familien ihre Kinder nicht anmelden. Bei zwei Kindern und zwei Mittagessen pro Woche macht das im Jahr gut 1000 Franken aus, was für einige Familien das Feriengeld ist. Uns ist es wichtig, dass möglichst alle Kinder an diesem Pilotprojekt teilnehmen können, um die Akzeptanz in der Öffentlichkeit zu stärken sowie bei allen Eltern, Lehr- und Betreuungspersonen. Deshalb machten wir uns für unseren Antrag stark, welcher die einkommensschwachen Familien von den Kosten für das Mittagessen befreit. Während uns die AL darin unterstützten, wollten die Grünen, dass niemand für das Mittagessen bezahlen muss. Schliesslich setzten sich GLP, CVP, FDP und SVP durch, welche den Vorschlag des Stadtrates unterstützten.

 

Wir von der SP-Fraktion freuen uns sehr über die Zustimmung zum Pilotprojekt „Tagesschule 2025“. Die SP setzt sich seit Langem für qualitativ hochwertige Tagesstrukturen an der Volksschule ein.