«Eine Schule, die auf Menschen ausgerichtet ist»

Jacqueline Peter ist unsere Kandidatin bei den Wahlen im März für das Präsidium der Kreisschulbehörde Uto und somit für die Nachfolge von Roberto Rodriguez. Interview: Simon Bock

Herzliche Gratulation zu deiner Nomination! Wir haben es ja bereits an der Versammlung gehört, aber dennoch die Frage: was motiviert dich, für das Schulpräsidium zu kandidieren?

Oh, Danke! Ich freue mich sehr über die Nomination und auch auf den anstehenden Wahlkampf. Ich bin motiviert, fürs Schulpräsidium alles zu geben, weil mich das Amt sehr interessiert. Da es sich dabei um ein politisches Amt handelt, haben es die Schulpräsident*innen zusammen mit der zuständigen Person aus dem Stadtrat in der Hand, wie die Schule in der Stadt Zürich gestaltet und gelebt wird. Und genau da möchte ich mitwirken und meine politische Erfahrung in die Gestaltung des «Lebensraums Schule» so einbringen, dass unsere Forderung der Chancengerechtigkeit für alle umgesetzt wird.

 

Was siehst du als grösste Herausforderung für die Volksschule in Zürich und im Schulkreis Uto?

Hmm… Gerne würde ich hier Inhaltliches nennen, wie die Umsetzung der Tagesschulen und jetzt – insbesondere zu Coronazeiten – die Digitalisierung und die Zukunftsorientierung der Schüler*innen der Sek.

Doch dünkt mich, dass im Moment die wachsende Zahl der Schüler*innen und die Folgen daraus die grösste Herausforderungen sind: Vielerorts, so auch im Uto, braucht es zusätzlichen Schulraum und – fast noch wichtiger – mehr Lehrpersonen, Personal in der Betreuung und im Hausdienst. Die personelle Verantwortung für eine Schuleinheit ist bei den Schulleiter*innen, auch von diesen braucht es mehr! Ich hoffe, dass die Verantwortlichen auch in Zukunft genug motivierte und motivierende Personen finden werden. Das ist aktuell nicht einfach, da es in diesem Bereich einen Fachkräftemangel gibt.

 

Gibt es schulpolitische Themen, die dir besonders wichtig sind oder solche die du neu angehen möchtest?

Ich möchte eine Schule mitprägen, die auf die Menschen ausgerichtet ist, die sowohl für die Schüler*innen und die Lehrpersonen als auch für alle weiteren Beteiligten ein Ort ist, an dem sie sich wohlfühlen und entsprechend für ihre Aufgaben voll motiviert sind. Dabei spielt die aktuelle Diskussion um die Tagesschulen bzw. die Tagesstrukturen eine grosse Rolle. Doch wichtig finde ich auch das Thema Sekundarschule: Es ist wichtig, dass alle Schüler*innen auch die letzten Schuljahre so erleben, dass sie nach ihren Fähigkeiten und Interessen gefördert und gefordert werden – und danach ihren Weg in die Berufswelt mit Freude gehen. Das heutige System mit der zweiteiligen Sek überzeugt mich dabei nicht vollumfänglich, ich würde gern das Tessiner Modell einer «scuola media» beliebt machen: Eine Oberstufe, in der jede Schülerin und jeder Schüler als Individuum gefördert und gefordert wird, ohne dass zwischen A und B unterschieden wird. Dabei ist klar: Das lässt sich nicht einfach so realisieren – dazu braucht es Ressourcen und Modelle mit Unterstützung für die Lehrpersonen!

Nun zum Wahlkampf: Hast du bereits Ideen, wie der Wahlkampf aussehen könnte?
Oh ja, das habe ich! Zusammen mit dem Wahlkampfteam haben wir bereits Pläne für einen Wahlkampf entworfen, der auch Corona-kompatibel ist, da wir vermutlich auf grosse Versammlungen und Podien verzichten müssen. Als Auftakt planen wir eine Online-Veranstaltung im Dezember. Da möchte ich mich den Genoss*innen der SP 1+2 und 3 bzw. dem Schulkreis Uto noch besser bekannt machen und einerseits Fragen beantworten, andererseits aber auch Inputs zur Schulpolitik und zum Wahlkampf entgegennehmen.

 

Neben dir werden Clemens Pachlatko von den Grünen und Martin Schempp von der GLP antreten. Kennst du die beiden Kandidierenden?

Nein, noch kenne ich die beiden nicht persönlich, sondern erst aus den Medienmitteilungen. Doch ich freue mich darauf, sie – hoffentlich – im Rahmen von Podiumsgesprächen kennen zu lernen und mit ihnen die verbalen Klingen zu kreuzen.

 

Und zum Schluss: Auf was würdest du dich in Amt des Schulpräsidiums besonders freuen?

Ich würde mich auf die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten freuen! Eine enge Zusammenarbeit gibt es dabei zum einen im Schulkreis, insbesondere mit den Schulleiter*innen, den Behördemitgliedern und den Stabsmitarbeiter*innen und zum andern in der eigentlichen Schulpflege mit den weiteren Schulpräsident*innen und dem Schulvorsteher. Nicht vergessen dürfen wir dabei auch das Engagement aller Mitarbeitenden, der Schüler*innen, Eltern – und auch der Gewerbler*innen, die für die Zukunft der meisten Schüler*innen wichtig sind.

Kurzum: Ich würde mich besonders auf die Zusammenarbeit mit allen – nicht nur mit wenigen – freuen!